Vincenzo Consolo wurde am 18. 2. 1933 in SantʼAgata di Militello bei Messina (Sizilien) in eine bürgerliche Familie hineingeboren. Er studierte Rechtswissenschaft an der Katholischen Universität von Mailand, schloss das Studium nach dem Militärdienst mit einer Laurea in Rechtsphilosophie an der Universität von Messina ab und unterrichtete zunächst als Lehrer an einer Landwirtschaftsschule. Als Schriftsteller stand er neben seiner umfassenden Kenntnis der Weltliteratur besonders unter dem Einfluss zweier Sizilianer: Leonardo Sciascia (1921–1989) bewunderte er für seine Verbindung der Literatur mit politischem Engagement und den Lyriker Lucio Piccolo di Calanovella (1901–1969; Vetter Giuseppe Tomasi di Lampedusas) für seine Sprache, mit der dieser einen großen Reichtum an Sinneseindrücken gestaltete. Seit 1968 lebte Consolo in Mailand und gehörte damit wie seine berühmtesten sizilianischen Vorgänger, Verga, Pirandello und Vittorini, zu jenen Schriftstellern, die nur fern ihrer Heimat, wenn auch unterbrochen von langen Aufenthalten auf der heimischen Insel, die nötige Distanz aufbrachten, um über Sizilien, seine Landschaft, seine Menschen und ihre Eigenheiten, vor allem aber über seine Geschichte und politische Gegenwart schreiben zu können. Consolo verfasste in erster Linie erzählende Prosa und Artikel über geschichtliche Ereignisse und kulturhistorisch interessante Seiten Siziliens. Er war Mitarbeiter des Italienischen Rundfunks, verschiedener Zeitungen und Zeitschriften sowie seit 1977 Lektor ...